United Plugins Unichannel: Charakter-Plugin im Trio

Der Unichannel von United Plugins vereint jeweils gleich 3 Preamps, Equalizer und Kompressoren in einem übersichtlichen Channelstrip, der richtig Sound macht.

United Plugins Unichannel

Ja, ich wiederhole mich: Ich mag Channelstrips! Ich finde es einfach praktisch, alle wichtigen Tools unter einer Oberfläche zu finden – so wie man es auch von klassischen Konsolen gewohnt ist, war, ähhh – ihr wisst schon!

Unichannel Plugin Test
US-Style mit anderen Knöpfen

Der Unichannel von United Plugins mach mit einer leicht abgeranzten Oberfläche keinen Hehl daraus, was das Thema ist: Vintage Sound im Plugin-Gewand. Dazu kommt er mit jeweils 3 Varianten von Preamps, EQ und Kompressoren daher, die schon Jahrzehnte bekannt und beliebt sind. In Kombination sind das 27 unterschiedliche Konfigurationen. Der Hersteller nennt die Modelling-Technik VARM II, die auch kleinste Variationen abbilden können soll, die z. B. beim Drift von Bauteilen oder durch Alterung entstehen. Damit soll jede Instanz des Plugins etwas anders klingen. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Skeuomorphismus bei Plugins, weil damit weniger geschulten Ohren bereits ein Charakter vorgegaukelt wird, der vielleicht gar nicht zu hören ist. Beim Unichannel ist das zum Glück nicht der Fall, denn Sound und Optik passen schon zueinander.

Unichannel Plugin
Very British

British, US and German

Die 3 Sektionen bilden bekannte Geräte nach, die man mit dem britischen Sound, API und wohl Siemens verbinden soll. Hier unterscheiden sich die Module in ihrer Komplexität. Während der US-EQ die meisten Parameter bietet, beschränkt sich der German-EQ auf eine Art Tonblende. Der Preamp lässt sich nicht deaktivieren, EQ und Kompressor jedoch schon. Eine Umschaltung des Signalwegs ist nicht vorgesehen, der EQ befindet sich immer vor dem Kompressor.

Unichannel German
Tze Germanz

Mit dem Mojo-Regler im Preamp lassen sich gezielt Nichtlinearitäten und damit auch Obertöne hinzuregeln. Die Kompressoren können per Dry/Wet-Regler hinzugemischt werden, um etwa Parallelkompression für den Drumbus zu ermöglichen. Außerdem gibt es einen Sidechain-Eingang mit regelbarem Hochpassfilter.

In der Praxis

Tatsächlich gefällt mir ein ziemlich heiß angesteuerter German-Preamp mit reichlich Mojo, zusammen mit dem US-EQ und dem British-Kompressor ziemlich gut und diese Kombination färbt deutlich aber sehr angenehm. Auch der German-EQ hat seinen Reiz. Vor allem der Präsenzregler sorgt für „Air“, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Overheads glitzern damit schön und der US-EQ mit dem British-Kompressor macht sich auf Bassspuren und Room-Mics sehr gut.

Einstellungsmenü

In den Einstellungen lässt sich das Oversampling einstellen und die GUI kann skaliert werden. Zudem kann die Darstellung per GPU beschleunigt werden. Interessant ist „Intelligent sleep on silence“, denn damit benötigt das Plugin keine Ressourcen, wenn kein Signal anliegt.

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